Pierre Viallet
1918 – 2013
Geboren wurde Pierre Viallet am 6. Mai 1918 in
Paris unter dem doppelten Vorzeichen eines autoritären und strengen Vaters sowie
einer luxemburgischen Mutter aus ebenso exzentrischer wie steinreicher Familie.
Aus diesem Widerspruch heraus schafft er einen eigenen Stil, den Paul Morelle in
der Zeitung Le Monde einmal perfekt definiert hat: «Eine permanente köstliche
Mischung aus fröhlicher Trivialität und höchstem künstlerischen Ehrgeiz, in
einem Höllentempo geleitet zwischen Rührseligkeit und Barock, Leidenschaft und
Hohn, Vernunft und Wahnsinn.» Und gemäß dem Kritiker Paul Guth spielt «Pierre
Viallet … mit filmischen Kontrasten. Hier zeigt sich die wahre Literatur unserer
Tage, gespickt mit neuester Technik, die es ihm in unserer medialen Zeit
erlaubt, an die große Kunst vergangener Jahrhunderte anzuknüpfen, als die
Literatur allein noch ganz die Szene beherrschte».
Diesen Würdigungen entsprechen zwischen 200 und 250 Opus (Werke), sei es in
Literatur, Kino oder Fernsehen:
Mit Jean Cocteau gibt Pierre Viallet seinen
fulminanten Einstand im Radio: Jean Cocteau willigt ein, einen von ihm
geschriebenen und von Pierre Viallet adaptierten Text aufzuführen.
Mehrere Gelegenheiten, mit Cocteau zusammenzuarbeiten, schließen sich hier an:
Noch drei Monate vor seinem Tod reist Cocteau persönlich an, um ein Ballett von
Serge Lifar über eine Musik von Francis Poulenc aufzuführen, inszeniert wiederum
von Pierre Viallet.
Ebenso gelingt Pierre Viallet ein fulminanter Einstieg ins Filmgeschäft mit
Brigitte Bardot und einem Text von Jean Anouilh.
Robert Favre Le Brêt, Filmproduzent und Präsident der Internationalen
Filmfestspiele von Cannes, bittet ihn schließlich, einen Film über Ravel zu
drehen. Es soll jedoch kein Dokumentarfilm werden – und so lässt er ihm dabei
völlig freie Hand.
Pierre Viallet lässt zum Walzer von Ravel die Kronleuchter tanzen. Diese
Aufnahmen sind so erfolgreich, dass er umgehend von der Oper von Paris engagiert
wird, Ballette zu inszenieren und zu filmen.
Wer Lüster zum Tanzen bringen kann, wird auch Ballette inszenieren können …
Sogar das Bolschoi-Theater beruft ihn nach Moskau.
Pierre Viallet realisiert dort etwa dreißig Inszenierungen, bevor er schließlich
darangeht, seine Methoden für das Drehen von musikalischen Filmen einzusetzen:
Filme über Beethoven, Bach, Mozart, Vivaldi, Berlioz, Händel, Haydn, Chopin,
Brahms und Schumann, die alle ihre Reise um die Welt antreten in Kino und
Fernsehen.
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